IKONEN AUS DEM IKONEN-MUSEUM RECKLINGHAUSEN

Ausstellung zum 10. Jahrestag der Städtepartnerschaft Schmalkalden - Recklinghausen

24. September bis 7. November 1999

Obwohl das griechische Wort "Eikon" ganz allgemein "Bild" bedeutet, versteht man unter einer Ikone mehr als nur ein Bild mit religiöser Thematik. Die Ikone ist für den orthodoxen Christen ein Kultbild, dem besondere Verehrung zukommt und das in seiner Beutung dem geschriebenen Wort der Evangelien gleichgesetzt wird. Die Verehrung, die der Ikone durch die Gläubigen zuteil wird, gilt jedoch nicht dem Bild als solchem, sondern den auf ihm dargestellten Heiligen. So wurde es durch die Konzilsbeschlüsse am Ende des "Bilderstreites" (Ikonoklasmus, 726-843) festgelegt.

Die Ikone ist eng mit der Liturgie verbunden und vermittelt dem Gläubigen die Lehrinhalte der orthodoxen Kirche. Die Maler sind daher verpflichtet, sich weitgehend an die überlieferten Vorbilder zu halten, die das wahre Aussehen der Heiligen und die Glaubensinhalte wiedergeben. Da die Bildsprache der Ikonen nur begrenzte Variationen kennt, kann sie von jedem Gläubigen verstanden werden.

Die Themen der Ikonen umfassen neben Einzelporträts von Christus, der Gottesmutter und Heiligen szenische Darstellungen der Kirchenfeste, sie illustrieren Texte von Hymnen und Gebeten und stellen außerdem abstrakte theologische Begriffe dar wie die Dreifaltigkeit und die Fürbitte (Deesis).

Ikonen wurden meistens in Eitempera auf Holztafeln gemalt, jedoch auch in anderen Materialien und Techniken geschaffen, wie die russischen Kreuze und Ikonen dieser Ausstellung, die in Bronze gegossen und teilweise mit Email verziert sind.

Das Ikonen-Museum Recklinghausen, das 1956 eröffnet wurde, ist das bedeutendste Museum ostkirchlicher Kunst außerhalb der orthodoxen Ursprungsländer.

Über 800 Ikonen, Stickereien, Miniaturen, Holz- und Metallarbeiten aus Rußland, Griechenland und anderen Balkanstaaten vermitteln einen umfassenden Überblick über die vielfältigen Themen und die stilistische Entwicklung der Ikonenmalerei und der Kleinkunst im christlichen Osten.

Aus der Sammlung des Ikonen-Museums Recklinghausen zeigt das Schloßmuseum Schmalkalden 25 griechische udn russische Ikonen vom 15. - 19. Jahrhundert, außerdem 22 russische Metallikonen und -kreuze aud der Schenkung Dr. M. Schnell.

Öffnungszeiten
Preise
* Schüler*innen, Auszubildende, Studierende, Gruppen ab 10 Personen, Inhaber*innen des Recklinghausen Passes bzw. ein entsprechender Ausweis anderer Gemeinden, Inhaber*innen der Ehrenamtskarte NRW. ** Gilt nicht für Besuchergruppen mit gebuchter Führung
Das Ikonen-Museum ist barrierefrei zugänglich.

Führungen
Die öffentlichen Führungen sind kostenfrei, es muss lediglich das Eintrittsgeld entrichtet werden.

Die Kosten für eine gebuchte Führung betragen 55,- Euro pro Gruppe (max. 15 Personen). Anmeldung unter Telefon (02361) 50 19 41.
Anschrift
Anfahrt
Das Ikonen-Museum liegt in der verkehrsberuhigten Innenstadt gegenüber dem Turm der Petruskirche. Parkhäuser sind fußläufig erreichbar (Augustinessenstraße 2; Tiefgarage Krim der Sparkasse Vest Recklinghausen am Herzogswall 5).