Christus- und Muttergottesikonen

Der zweite Raum im Erdgeschoss widmet sich den theologisch wichtigsten Themen: den Bildnissen Christi und seiner Mutter, den Engeln, der Dreifaltigkeit und der Deesis, die Christus zwischen den fürbittenden Gestalten der Muttergottes und Johannes dem Täufer zeigt. Zu den schönsten Ikonen gehört die „Muttergottes der Passion“, die höchstwahrscheinlich von Andreas Ritzos, einem der besten kretischen Maler des ausgehenden 15. Jahrhunderts, gemalt wurde. Ikonen mit dem Thema der Muttergottes der Passion waren in der kretischen Ikonenmalerei zwischen dem späten 15. und dem 16. Jahrhundert außerordentlich beliebt und werden als Gnadenbilder sowohl von Orthodoxen als auch von Katholiken verehrt.
Die Bezeichnung „Muttergottes der Passion“ erhielt dieser Bildtyp, weil sich das Christuskind zu dem von rechts heranschwebenden Erzengel Gabriel umwendet, der ihm das Kreuz entgegenhält. Von der anderen Seite naht der Erzengel Michael mit weiteren Passionszeichen. Das Kind erschrickt beim Anblick der Zeichen des Todes und klammert sich ängstlich an die Hand der Mutter.

Ein herausragendes Beispiel für die Darstellung Christi ist eine großformatige griechische Ikone des 17. Jahrhunderts, auf der Christus als Pantokrator, das heißt als Allherrscher, wiedergegeben wird: frontal auf einem Thron sitzend, majestätisch wie ein byzantinischer Kaiser. Während die überwiegende Zahl von Ikonen von anonymen Meistern geschaffen wurde, ist die Ikone des thronenden Pantokrator signiert und datiert. Eine Inschrift am unteren Bildrand lautet: „1653. Von der Hand des Elias Moskos“. Elias Moskos stammte aus Kreta und gehört zu den wichtigsten griechischen Ikonenmalern des 17. Jahrhunderts. Die Recklinghäuser Ikone steht noch in der Tradition der byzantinischen Ikonenmalerei, während die meisten Werke dieses Malers stark von der zeitgenössischen italienischen Kunst beeinflusst sind.

Öffnungszeiten
Preise
* Schüler*innen, Auszubildende, Studierende, Gruppen ab 10 Personen, Inhaber*innen des Recklinghausen Passes bzw. ein entsprechender Ausweis anderer Gemeinden, Inhaber*innen der Ehrenamtskarte NRW. ** Gilt nicht für Besuchergruppen mit gebuchter Führung
Das Ikonen-Museum ist barrierefrei zugänglich.

Führungen
Die öffentlichen Führungen sind kostenfrei, es muss lediglich das Eintrittsgeld entrichtet werden.

Die Kosten für eine gebuchte Führung betragen 55,- Euro pro Gruppe (max. 15 Personen). Anmeldung unter Telefon (02361) 50 19 41.
Anschrift
Anfahrt
Das Ikonen-Museum liegt in der verkehrsberuhigten Innenstadt gegenüber dem Turm der Petruskirche. Parkhäuser sind fußläufig erreichbar (Augustinessenstraße 2; Tiefgarage Krim der Sparkasse Vest Recklinghausen am Herzogswall 5).