Ikonen von Heiligen

Im 1. Obergeschoss sind Ikonen zu sehen, auf denen die Heiligen der orthodoxen Kirche erscheinen, allein, zu mehreren oder auch in szenischen Darstellungen, wie z.B. dem Drachenkampf des heiligen Georg. Nicht alle Heiligen sind auch in der katholischen Kirche bekannt. Manche werden nur von orthodoxen Christen verehrt, andere sogar nur in Russland oder in Griechenland, in Serbien oder Bulgarien. Zu den im Osten wie im Westen beliebtesten Heiligen gehört der hl. Nikolaus, von dem eine in der nordwestrussischen Handels- und Hansestadt Novgorod im späten 15. Jahrhundert entstandene Ikone erzählt. Um das zentrale Bild des Heiligen sind Szenen aus seinem Leben und Wunderberichte angeordnet. In der ostkirchlichen Kunst wird Nikolaus stets in Bischofsgewändern und mit einem kurzen, weißen oder grauen Bart und ebensolchen Haaren dargestellt, wobei eine fast überdimensionale Stirn als Zeichen für seine ungewöhnliche Weisheit für ihn charakteristisch ist. Stets trägt Nikolaus die Gewänder und die Insignien eines Bischofs, nämlich Omophorion und Evangelienbuch. Um die Überlieferung des vorgeschriebenen Aussehens der Heiligen zu gewährleisten, kamen Malerhandbücher in Gebrauch, welche durch Beschreibungen und Vorzeichnungen den Malern Hilfestellung boten. Attribute wurden den Heiligen nur selten beigegeben, um ihre Identifikation zu erleichtern. Diese ist zweifelsfrei nur durch die obligatorische Namensbeischrift möglich.

Wie Nikolaus ist auch Georg ein über den orthodoxen Glaubensbereich bekannter und beliebter Heiliger. Der Kult um den hl. Georg als Großmärtyrer und „Siegträger“ ist schon früh in Byzanz verbreitet. Die größte Verehrung genießt er in Zypern, Kappadokien, Georgien und im Norden Russlands. Mit den Kreuzfahrern gelangte der Georgskult auch ins Abendland, wo er seit 1222 Patron Englands wurde und in Deutschland zu den Vierzehn Nothelfern gezählt wird. Das Thema der zu Beginn des 16. Jahrhunderts entstandenen russischen Ikone ist der Drachenkampf des Heiligen, also die symbolische Darstellung der Überwindung des Bösen. Der ursprünglich vorhandene Goldgrund ist bis auf wenige Reste verloren gegangen, sodass sich die Figur des hl. Georg jetzt vom elfenbeinfarbenen Grund abhebt.

Öffnungszeiten
Preise
* Schüler*innen, Auszubildende, Studierende, Gruppen ab 10 Personen, Inhaber*innen des Recklinghausen Passes bzw. ein entsprechender Ausweis anderer Gemeinden, Inhaber*innen der Ehrenamtskarte NRW. ** Gilt nicht für Besuchergruppen mit gebuchter Führung
Das Ikonen-Museum ist barrierefrei zugänglich.

Führungen
Die öffentlichen Führungen sind kostenfrei, es muss lediglich das Eintrittsgeld entrichtet werden.

Die Kosten für eine gebuchte Führung betragen 55,- Euro pro Gruppe (max. 15 Personen). Anmeldung unter Telefon (02361) 50 19 41.
Anschrift
Anfahrt
Das Ikonen-Museum liegt in der verkehrsberuhigten Innenstadt gegenüber dem Turm der Petruskirche. Parkhäuser sind fußläufig erreichbar (Augustinessenstraße 2; Tiefgarage Krim der Sparkasse Vest Recklinghausen am Herzogswall 5).